Mein Wurmturm





Heute möchte ich euch gerne meinen Wurmturm vorstellen den ich im Mai 2014 baute und über 1 Jahr am laufen hielt.

Inspiriert durch viele Infos aus dem Netz, dem besonders hilfreichem Forum https://wurmwelten.de/forum/index.php und durch "Wilma in der Wurmkiste" machte ich meine eigenen Pläne für einen Ausbruchssicheren Wurmturm, was mir gut gelang.

dscn7691

Hier mal kurz einen Überblick, was ich am Anfang alles zusammen stellte:

- 3 Kisten mit gut schließendem Deckel, der ein vertuschen der Kisten unmöglich macht und durch einen fast planen Boden, den Würmern keine Möglichkeit zur Flucht bietet.
- etwas Unkrautschutzfließ aus dem Baumarkt
- Regenrinnenschutzgitter, das ich zurecht geschnitten und im Backofen geglättet habe
- Papstreifen von Kartons
- Wunderbaren Mutterboden mit 35% Kompostanteil
- etwas vorbereitete Küchenabfälle die ich klein gehächselte und mit Mutterboden vermischt, schon 2 Tage zu stehen hatte
- und zu guter Letzt, meine Würmer im Weißen Beutel, die ich im Internet bestellt habe, es sind zwar nur 500 Würmer, aber ich dachte das reichtbei meinem 1 Personenhaushalt als Besatz

An Werkzeug brauchte ich:

- Bohrmaschine
- Lochsäge 60mm
- 5mm Holzbohrer
- Holz zum Drunterlegen beim Bohren
- ein Blatt Papier für das anzeichnen der Bohrlöcher
- ein scharfes Cuttermesser

Nun zum Aufbau:


dscn7695

Die Unterste Ebene besteht aus einer leeren Kiste mit einem Deckel der nur eine einzige Bohrung hat,
denn hier habe ich später noch mehr vor, was ich aber noch nicht verwirklicht habe...

dscn7696

Dann kam zugeschnittenes Unkrautschutzflies auf den Deckel der ersten Kiste gelegt und dann die zweite Kiste einfach darauf gestellt.
Es ist noch eine Identische Kiste vorbereitet, damit ich dann 2 Ebenen habe und die Kisten rotieren lassen kann wenn die untere voll ist und die Würmer dann in die obere Kiste umgezogen sind.
Sollte eine 3. Ebene dafür nötig sein, habe ich auch noch eine dritte Kiste gekauft, die ich aber noch nicht gebohrt habe.

dscn7697

Damit ich die Kiste Hochheben kann und mir die Wurmerde später nicht durch die großen Löcher fallen kann, kam unten ein Stück im Backofen geglättetes Regenrinnenschutzgitter, das hat 4mm x 4mm Löcher und ich denke das reicht das nicht so viel raus fällt und später dann doch die Würmer problemlos in die nächste Ebene übersiedeln können.


dscn7698

Dann Normale Papstreifen drauf...


dscn7702


Mit Mutterboden und danach dann mit dem Vorbereiteten Küchenabfällen aufgefüllt...


dscn7704


Dann der große Augenblick, der Umzug meiner Kompostwürmer :-)


dscn7705

 

dscn7707


Und für alle die es Interessiert, gibt es ein kleines Video wie verfressen meine Würmer sind. :-)

https://bastlerstube.de/images/wurmturm/wurmturm.mp4

Das ist eine Zeitraffer Aufnahme mit Hilfe von einer umgebauten Webcam, ein Paar Infarot LED´s und einem kleinen Server, der über ein paar Tage jetzt in 60 Sekunden Abständen Fotos machte, das ganze zu einem kleinen Film zusammengestellt, viel vergnügen beim Anschauen. :-D

Der Artikel wird sicher noch etwas überarbeitet, bitte habt etwas Nachsicht mit mir, falls ich im Moment etwas vergessen haben sollte, wird es sicher noch ergänzt...

 

Die ersten Beobachtungen im Wurmturm.


Meinen Würmern scheint es auch zu gefallen, bisher hatte ich nur einen der es raus geschafft hat, aber selbst da weiß ich nicht ob ich nicht unachtsam gewesen bin mit dem Deckel öffnen. :-)

Meine Beobachtung ist auch, das sie sich erst im Dunkeln im freien bewegen, am meisten war ich überrascht, das sie doch auch Tagsüber fressen, auch wenn nur von unten her, aber sie sind sehr Aktiv wie man im Zeitraffer sehen kann.

Was ich beim Futter beobachtet habe, meine Würmer wollten eher raus, wenn es kaum noch feinen Futterbrei für sie zu finden gab, das ist mir ja auch irgendwo klar, das andere muss ja erst zersetzt werden, das sie sich daran laben können.

Da ich mir mal auf dem Flohmarkt eine alte Küchenmaschine gekauft habe, kann ich die schön dafür nutzen, meine Küchenreste zu zerkleinern, das zumindest ein Teil davon zu Brei wird.

Meine Experimente Schimmel vorzubeugen durch das trocknen und dann lagern der Küchenreste, werde ich wohl aufgeben.

Als nächstes probiere ich es mit einfrieren und auftauen wenn genug zusammen ist, auch wenn Schimmel darauf den Würmern nichts macht, sondern im gegenteil sicher die Nahrung vorbereitet, ich finde es nicht so toll schimmeliges Zeug durch die Küchenmaschine zu jagen... :-D

Futter habe ich bisher so in 1 bis 2 Wochenabstand gegeben, so lange habe ich meinen Turm ja noch nicht und ich will sie nicht überfüttern.

 

 


Hehe, das ich einen Ausbruchssicheren Wurmturm habe glaubte ich bisher nur. :lol:

Ich hatte nicht mit Jungregenwürmern oder Enchytraeen gerechnet, aber es hält sich alles in Grenzen, Gestern nach dem ich einen neuen Futterbrei in den Turm gegeben habe, sind die Richtung Deckel geflüchtet, bei den Kompostwürmern waren nur 2-3 die hoch sind.

Ich hab natürlich Vergessen den Gartenkalk unter zu mischen, es ist recht viel Kaffeepulver mit drinne diesmal, denke das ist den vielleicht zu sauer gewesen, auch war der Brei zu flüssig das er den haben Wurmturm gut durchtränkt hat, was den sicher auch nicht gefallen hat...

Mal schauen wie sich das wieder einpegelt, spannend ist es auf jeden fall.

 

Die erste große Kriese...

 

Soooo, nach dem ich jetzt auch ein großes Sterben und eine schlimme Zeit in meinem Wurmturm hinter mir habe, weiß ich zumindest ganz genau welchen extrem Fehler ich gemacht habe.

Ich habe schon seid Anfang an mein Futter püriert, das es eine schöne pampe war und die hatte ich Anfangs immer nur auf eine Hälfte der Grundfläche aufgetragen und verteilt.

Darauf hin hatte ich für einige Tage Anfangs immer versuche der Würmer den Turm zu verlassen, was aber noch harmlos war, bis ich eines Tages eine große Menge an Nahrung hatte und die dann dummerweise auf fast die gesamte Grundfläche verteilt habe.

Nur die Ränder ließ ich frei, weil ich dachte dann haben es dir Würmer leichter auch rauf zu kommen...

Das war der schlimmste Fehler den ich machen konnte, denn meinen Beobachtungen nach, kommen die Würmer nicht durch das neu eingebrachte Futter nach oben, und ich glaube dabei ist es vollkommen egal ob es zerkleinerte oder ganze Nahrung ist.

Ende vom Lied ist, das durch die absickernd Feuchtigkeit die Würmer versuchen nach oben zu gelangen, alle, auf einmal, und dann passiert das schlimmste, sie verletzen sich gegenseitig so das man ein Wurm sterben hat und sehr viele verletzte Würmer oben sehen kann...

Es stinkt fürchterlich, wenn man es nicht sofort bemerkt, man muss dann den Wurmturm vom gröbsten fauligen Matsch befreien, und dem Turm die Zeit geben, sich selbst zu retten, bei mir hat es etwas über einen Monat gedauert, bis alles wieder gut roch und so gut aussah, das ich mich wagte neues Futter einzubringen.

Diesmal aus meinen Fehlern gelernt, machte ich einen großen Berg, mit möglichst kleiner Grundfläche und dafür oben breiter aufgetürmt und siehe da, deutlich weniger Würmer wollten fliehen, es ging super schnell den ganzen Berg ab zutragen und es sieht und riecht wieder ganz toll nach Wald im Wurmturm, einfach herrlich. :-)

Meine Erkenntnisse sind:

1. niemals die gesamte Grundfläche mit Nahrung bedecken, lieber in die Höhe schichten !!!

2. Man kann aber mit falschem Füttern die Würmer in Panik versetzten, so das sie sich gegenseitig zerdrücken...

3. Zu viel Nahrung das aber richtig in den Wurmturm eingebracht wurde, wird von den Mikroorganismen angefangen zu zersetzen, damit habe die Würmer deutlich schneller ihre neue Nahrung die sie verwerten können.

Im Moment laufen bei mir Experimente mit dem Futter vorher einzufrieren, ich habe bei meinem Versuch jetzt keine Obst oder Stubenfliegen gehabt, was mich sehr freute, denn der erste versuch meiner Fliegenfalle war nicht so der Renner gewesen...

Ich bin so froh, das ich mein Wurmturm wieder in den griff bekommen haben, oder vielmehr der Natur in dem kleinen Biotop, die nötige Zeit gegeben habe es selbst zu regeln...

Bilder von nach der Kriese:

5

 

3

 

2

 

Warum mein Handy das letzte so komisch "zerstückelt" hat weiß ich nicht, aber da sieht man gut, was vom Futter noch übrig geblieben ist... :-)

Die helleren Fetzen, das sind Kaffeefiltertüten und man sieht wie schön locker die Erde ist, die Würmer sind wirklich sehr fleißig :-)

 

 Die nächste Kriese,

 

Ich hatte nun auch noch eine Insektenplage gehabt, aber die habe ich scheinbar wieder in den Griff bekommen zum Glück, mein Wurmturm hat jetzt eine Abdeckung aus Plexiglas und 2 Ölflaschen zum beschweren, die Würmchen sind echt stark in Gemeinschaftsaktionen...

Viele flüchten wollende Würmer habe ich angesammelt und auf meinen Balkongarten entlassen und hoffe das die den Winter überstehen, etwas Rindenmulch hab ich für die schon geholt, ich vermute das es so langsam zu eng wurde/wird.

 

Und die Krise war leider doch nich nicht am Ende...

 


Wie ich das letzte mal geschrieben hatte, war mein Wurmturm durch 2 Plexiglasplatten mit Gewichten drauf fast Luftdicht abgeschlossen um noch eventuell vorhandene Dungmückenplage endgültig vor dem Winter in den Griff zu bekommen.

Dummerweise unterlief mir ein Fehler den ich dann zum Experiment ausweitete, um den Problemen mit den geteilten und Abgeschnürten Würmern auf den Grund zu kommen.

Mir fiel nach ein bis zwei Tagen komplett geschlossenen Deckel auf, das es deutlich mehr Würmer gab die flüchten wollten und aktiv waren, ich habe dann das ganz weiter beobachtet und fast eine Woche nicht den Deckel geöffnet.

Es war Wahnsinn gewesen, wie viele Würmer Nachts aber auch Tagsüber sichtbar waren, viele versuchten zu flüchten.

Irgendwann wurden es so viele Flüchtlinge, das sie es gemeinsam schafften die Plexiglasplatten hoch zu drücken, das die ersten entkommen konnten, da war der Punkt wo ich das Experiment abbrach.

Leider habe ich keine Bilder machen können, da es mir Gesundheitlich nicht so gut ging, weshalb ja dieses ungewollte Experiment erst stattfand.

Nach dem ich den Deckel öffnete, kam mir leider ein altbekannter Verwesungsgeruch entgegen, es war ganz schön heftig gewesen, damit hatte ich nicht gerechnet gehabt.

Nach dem dann die Würmer in die Erde flüchteten und ich mir den Wurmturm genauer anschaute, sah ich wieder etliche Tote Würmer, teilweise sogar schon zu Brei verflüssigt, aber auch die altbekannten verstümmelten Würmer.

Es tat mir unheimlich Leid, aber da noch extrem viele Würmer lebten und man die Toten noch fast an 3-4 Händen abzählen konnte, entschied ich mich nichts zu tun, es dauerte nicht mal 5 Tage und der Wurmturm hatte sich selbst in Ordnung gebracht und roch wieder nach gesundem Waldboden.

Aber meine wiederholte Beobachtung das eine große Menge aktiven Würmer eine geringe Zahl verletzter Würmer zurück ließ, das bestärkt mich in meiner Annahme, das wir auch in Betracht ziehen müssen, das die Würmer sich bei einer panikartigen flucht gegenseitig verletzten können.

Die Ursachen können dabei natürlich vielfältig sein, Sauerstoff Mangel im Substrat sehe ich aber dabei als mit einen der mit am häufigsten vorkommenden Gründe an, und den können wir durch zahlreiche selbst gemachter Fehler schnell erzeugen.

 

Die Dungmücken kommen in Wellen wieder...

 

Leider habe ich immer noch ein Problem mit den Dungmücken, die können ganz schön lästig sein, aber ich habe die auch in meinem Balkongarten gesehen und draußen am Küchenfenster, ich weiß nicht ob die draußen in der Natur so lange überleben können oder von drinnen geflüchtet sind.

Die sind zum Glück nur lästig und bevorzugen die Fenster, so das ich noch nie eine gesehen habe, das die meine Lebensmittel ansteuern, sonst wäre der Wurmturm schon längst aus der Küche raus.

Ich habe die Experimente mit meiner eigentlich an akta gelegten Fliegenfalle wieder aufgenommen, die Gleichzeitig den Wurmturm zwangsbelüftet und versuche die Dungmücken in dem von einer Plexiglasscheibe verschlossenem Turm mit Licht anzulocken und zu fangen.

 

Wie gut das läuft kann ich im Moment noch schlecht beurteilen, das läuft erst ein paar Tage und scheinbar ist grade wieder eine neue Generation am sich entwickeln und darum lasse ich den Wurmturm jetzt erstmal verschlossen.

Ansonsten den Würmern geht es sehr sehr gut, die futtern ohne ende, sie versuchen nicht zu flüchten, ich glaube seid dem ich die Zwangsbelüftung habe, ist auch genügend Sauerstoff im Turm, so das sich das Unglück von letzten Jahr nicht wiederholt.

So das war es erstmal wieder gewesen, bis Bald

 

Das Ende...

 

Ich wurde einfach nicht Herr über die Dungmückenplage die ständig und immer wieder in Wellen auftauchten, so brachte ich letztendlich den Wurmturm auf meinen Balkon und ließ Ihn dort offen Stehen, in der Hoffnung, das keine Dungmücken mehr ihre Eier oder was auch immer dort wieder legen Würden und sie einfach wegfliegen würden.

Doch leider machte auch diesmal meine Gesundheit mir wieder einen Strich durch die Rechung, weshalb leider der Turm fast austrocknete, was mich wirklich sehr traurig machte.

Die letzten überlebenden der Würmer kamen in die Erde vom Balkongarten und ich stellte das Projekt ein...

   
   
© ALLROUNDER